Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/133

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Lanval. CXV Auf fast ganz gleicher Grundlage beruhen feine Episode in dem italienischen Gedichte des 14. Jahrhunderts Pulzella Gala, h^. von Pio Uajna ’Per nozzc Cassin-D’Ancona’, Florenz 1803] und die in einem wol im 15. Jahrhundert verfassten und bis in die neueste Zeit als Volksbuch oft gedruckten italienischen Gedicht tmthaltene Geschichte des Lionibruno. ’) [Galvano hat die Liebe der Fee Pulzella Gaia, der Tochter der Morgana, gewonnen. Sie hat ihm einen Ring gegeben, mit dem er alle seine VV^Ünsche befriedigen und mit dem er die Geliebte selbst jeder Zeit zu sich rufen kann ; an die Gabe jedoch hat die Fee das Verbot geknUpft, ihre Liebe je zu offenbaren. Die Königin trägt dem Ritter ihre Gunst an, und als er sie zurück- weist, beschliesst sie ihn zu verderben. Bei einem Turnier nennen die Ritter ihre Geliebten, und durch den Spott der Königin bestimmt, rllhmt sich Galvano der Huld der Fee. Er soll seine Behauptung beweisen oder das Leben verlieren. Der Ritter gerät in grosse Not ; der Ring hat seine Kraft verloren, und alle seine Bitten helfen ihm nicht. Schon ist der Tag seiner Hinrichtung gekommen ; die Freunde jammern über sein Geschick — da erscheint die Fee mit glänzendem Gefolge und erlöst den Ritter. Sie versöhnt sich aber noch nicht mit ihm, sondern schenkt ihm erst nach vielen Abenteuern, in denen er seine Liebe beweist, ihre Gunst wieder. — Auf ein anderes, Pueci zugeschriebenes italienisches Gedicht Lo bei Gherardino, hg. von d’Ancona, Una Poesia et una Prosa di A. Pncci, Bologna 1870, verweist Schofield S. 164.] Liombruno, ein Fischerssohn, ist ein Gemahl einer Fee, der Madonna Aquilina, geworden. Auf seinen Wunsch giebt sie ihm nach einiger Zeit die Erlaubnis, seine Eltern und Geschwister zu besuchen, und schenkt ihm einen Zauberring, der ihm alles verschaflFt, was er wünscht, ’) Man vergleiche über das Gedicht und seine verschiedenen Drucke meine Mitteilungen im Jahrbuch für rouianisclie und englische Litteratur, VII, U5f., G. Passano, I Novellieri italiani in verso, S. (JU, G. Pitre, Fiabe, Novelle c Racconti popolari sicüiani, I, 2Sü, Due Färse del secolo XVI, con la Descrizione ragionata del volume Miscellaneo della Biblioteca di P^’^^’olfenbUttel contcneute Poemetti popolari italiani compilata da G. Milch- ck con aggiunte di A. D’Ancona, Bologna 18b2, S. 174 ff. V. Imbriaui it in seiner ’Novellaja fiorentina’ S. 454 ff. nach einem der modernen Dlksbuchdrucke die Istoria di Liombruno abdrucken lassen.