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Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/123

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Blsclavret. CV Inhalt der jUdisch-dentsehen Geschichte, wie sie Ilelviciis er- zählt, ist folgender : Ein Kabbi sah einst ein Wiesel laufen, das einen goldenen King im Mund trng. Er jagte dem Wiesel nach, dass es den King fallen liess, hob den Ring auf und sah, dass er nichts wert war, doch bemerkte er auch, dass darauf geschrieben stand : *0b ich schon schlecht anzusehen bin, so kann man mich doch nicht bezahlen.’ Er vermutet, dass es ein Ring ist, ’mit dem man wllnschen kann, was ein Mensch begehrt’, und sieht seine Vermutung beim ersten Versuch bestätigt. Er er- zählt seiner Frau das Geheimnis, und sie hätte ihm den Ring gern abgezogen, ’aber er gieng ihm nit ab, denn wenn er wolt.’ Eines Nachts giebt er ihr auf ihr Drängen den Ring in ihre Hand. ’Wie sie nun das Fingerlein anhatte, thät sie den Kopf unter die Decke und wünschte, dass Gott gebe, dass ihr Mann ein Weerwolf wäre und lief im Wald um unter den wilden Tieren. Wie sie die Worte kaum ausgesagt hatte, sprang der Rabbi zum Fenster hinaus und lief in einen grossen Wald, den man nennt den Böhmerwald, und hub an, frass die Leute, die im Wald waren, und that grossen Schaden.’ Man konnte ihm nicht beikommen, ’denn es ist kein stärker Tier unter allen Tieren denn ein Werwolf, ’auch ist er gar klug, als wenn er schon ein Mensch wäre.’ Endlich liess der König des Landes verkünden, wer den Wolf lebendig oder tot bringe, der solle seine Tochter und nach seinem Tod sein Königreich bekommen. Ein Joez (Rat) des Königs, der ’noch ledig und ein starker Held’ war, begiebt sich in den Wald und sucht den Wolf auf und kämpft mit ihm. Der Wolf hatte ihn gepackt und wollte ihn zerreissen. Da bat der Joez Gott, ’er sollte ihm von dem Wolfe helfen, er wollte sich nimmer an ihn machen.’ Alsbald lässt ihn der Wolf los und schmeichelt ihm mit dem Schwanz und läuft vor ihm her wie ein Hund. Der Joez legt ihm seineu Gürtel um und bringt ihn so in die Stadt vor den König und erhält dafür die Königstochter und Ausgabe ebenda 1617. Von letzterer Ausgabe besitzt die Grossherz. Bibliothek zu Weimar ein Exemplar ; früher habe ich das der Universitäts- bibliothek zu Giesscu benutzt. Vgl. Germania XI, 393. [Die Geschichte jist nacherzählt in Fellmeiers Abenden, Frankfurt 1856, S. 31, unter dem ritel : Der gute Mann und sein böses Weib.]