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Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/139

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Yonec. cxxi diireh den Tod der beiden Liebenden geweihten Ortes ge- wachsen. In dem oben erwähnten Gedichte von D. Duval de Sanadon heisst es gegen das Ende : Sur la pente du mont, jusqu’alors inconnue Bientöt parut une humble fleur, Dont une croyance inijenue Fit une herbe d’amour, un philtrc de bonheur. Ich weiss nicht, ob dies nur Erfindung des Dichters ist, oder ob er einer Ueberlieferung gefolgt ist. Wie Marquis De Blosse- ville nachgewiesen, hat Duval die Darstellung der Sage in den ’Essais historiques sur Paris’ von de Saint-Foix’) gekannt und benutzt, in der aber nichts von dieser Blume vorkommt. Dieselbe Aufgabe, die dem Liebhaber in unserem Lai gestellt ist, aber noch erhöht, kommt in einem calabrischen Liebeslied vor, welches sich in deutscher Uebersetzung in Woldemar Kadens^) Buch ’Sommerfahrt. Eine Reise durch die südlichsten Landschaften Italiens’ (Berlin 1880), S.348f., findet. Es lautet : Deine Schönheit sind drei goldene Berge, Zwei Silberlcuchter sind deine Arme. Erdrüclct von den Bergen möchi’ ich sterben, Auf dem Leuchter möchf ich die Kerze sein, Mich 2u verzehren ivie sie. Es sagte die Mutier : Da nimm meine Tochter, Doch mit dem Beding, sie, ohne zu ruhen, Auf deinen Armen lieber zwölf hohe Berge zu tragen. Die Kraft tvürd’ ich haben, dich zu tragen, Seele mein, bis hin nach Rom, Zu wandern, ohne die Augen zu schliessen. ’) In der mir vorliegenden Ausgabe der Essais etc., 4. Edition, revue, ^corrigee et augmentße, Londres 1767, findet sich die Sage T. V, p. 14 — 15. I^^b *) Herr W. Kaden hat, wie ich durch Vermittehmg eines neapolitanischen ^^^peundes von ihm erfahren habe, das Lied aus Yincenzo Padula’s ’Prose ^^■omalistiche’, 2 » ediz., Napoli 1878, S. 264, übersetzt, wo jedoch auch nicht ^^^as calabrische Original, sondern nur eine italienische prosaische üeber- I Setzung gegeben ist.