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Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/31

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I, Die erzUhlenden Lals. XIII Gegner der ausschliesfllich klcinbretouiRchen Theorie kleiii- bretonischen Ur8i)rung für folgende Lais zugestehen : Guigemar (vgl. V. 25, 27, 30, 51, 315), Fraisne (vgl. V. 253, 372), les dous Amanz (vgl. V. 7, 8, IG, 20), LaUstic (vgl. V. 7), Chaitivel (vgl. V. 9, 73), Bisclavret (vgl. V. 3, 15), Graelent (vgl. V. 5—8), Tydorel (vgl. V. 19, 490) und Iguaure (vgl. V. 22). Dazu kommt viel- leicht noch Espine (eine Ortschaft Espine findet sich bei Tint« 5niae in der Bretagne, und sowol Espine wie Gu<5 aventuros kommen in den in der Bretagne lokalisierten Beroul- versionen von Tristan vor ; vgl. Ahlström, 8. 17), und sicher das nur in den Strengleikar erhaltene Strandar lio(^ (Herzog Wilhelm, den widrige Winde von der Ueberfahrt nach England abhalten, lässt durch eine ’rote Frau’ das Lied zu seiner Be- lustigung anfertigen). Anderseits spielt aber die Handlung in einer gewissen Anzahl Lais in England, und gerade dieser Umstand hat wol zuerst zu der Annahme von einem mehrfachen Ursprung der bretonischen Lais geführt. Es liegt somit den Verfechtern der bretonischen Theorie die Verpflichtung auf nachzuweisen, dass die englische Lokalität in jenen Lais ihrer Annahme nicht ent- gegensteht. Dies kann m. M. n. auf zweifache Weise geschehen : erstens ist es denkbar, dass die englische Ortsbestimmung dem bretonischen Harfenliede ursprünglich nicht anhaftete, sondern erst auf dem Wege von der Quelle bis zur schriftlichen Fixierung durch den französischen Dichter in sie eindrang, oder aber es ist auch möglich, dass das Harfenlied von Bretonen in England selbst erfunden wurde. Mit der ersten Möglichkeit hat sich vorzugsweise Brugger in seinem Aufsatze, Zs. f. franz. Sprache und Litteratur XX, 79 flf., beschäftigt. Seine Beweis- fllhrung ist in kurzen Zügen folgende. Brugger sehliesst das Lai du Cor und ebenso die beiden Versionen der Folie Tristan aus der Zahl der eigentlichen bretonischen Lais aus ; dieselben würden, wie doch die meisten anderen Lais, weder in der Einleitung noch am Schluss als bretonische Lais bezeichnet, noch auch ständen sie in einer Sammlung bretimischer Lais, sondern seien vielmehr ganz isoliert überliefert. Aehnlich scheine das Lai du Chievrefueil der Marie in Anlehnung an einen Tristanroman gemacht zu sein. Was die anderen Lais betrifft, so weist nach Brugger