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Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/152

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CXXXIV Anmerkungen zu ZU erwerben. Seine Geliebte aber wird, so sehr sie auch trauert und Milun herbeisehnt, von ihrem Vater an einen reichen Mann des Landes verheiratet. (151 — 288) Milun kehrt zurück. Schmerz ergreift ihn, als er das Schicksal der Ge- liebten vernimmt ; nur ein Trost bleibt ihm, dass er nahe bei ihr lebt. Um ihr seine Heimkehr kund zu thun, schreibt er einen Brief und befestigt ihn in dem Gefieder eines Schwans. Ein Knappe, als Vogelfänger verkleidet, gelangt unter dem Vorwande, Schutz bei seinem Gewerbe zu erbitten, vor die Dame und übergiebt ihr den Schwan. Sie fühlt den Brief und ahnt gleich, dass er von Milun kommt. Sie entlässt den Boten mit reichen Geschenken, ruft eine vertraute Dienerin herbei und öffnet den Brief. Hundertmal küsst sie den Namen Miluns, bevor sie weiter lesen kann. Milun schreibt ihr, wenn sie eine Unterredung möglich machen könne, solle sie es ihm in einem Briefe mitteilen ; ihr Bote aber sei der Schwan : sie solle ihn zu dem Zwecke gut pflegen, dann aber drei Tage fasten lassen. Nach einem Monat macht die Dame den Versuch, der gelingt. Zwanzig Jahre dauert dieser Verkehr zwischen beiden ; auch finden sie Wege, mehrmals zusammen zu kommen. (289 — 340) Unterdessen wächst ihr Sohn heran. Die Dame, die ihn er- zogen, lässt ihn zum Ritter schlagen, übergiebt ihm Brief und Ring und teilt ihm das Abenteuer seines Vaters und seiner Mutter mit. Der Sohn will eines solchen Vaters würdig werden und beschliesst hinauszuziehen, um Ruhm und Preis zu gewinnen. Schon am folgenden Tage nimmt er von seiner Tante Abschied, die ihn mit reicher Habe und guten Wünschen entlässt. In Southampton schifft er sich ein ; in Barbefluet betritt er den Boden Frankreichs. Bald dringt die Kunde von seiner Tapfer- keit, von seiner Milde und dem glänzenden Leben, das er führt, überall hin, so dass er als der erste Ritter des Landes gilt und von allen, die ihn nicht kennen, nur ’Senz Per’ genannt wird. (341 — 379) Milun hört von ihm und seinen Thaten. Ein Gefühl der Missgunst erfasst ihn, dass ein anderer, wo er selbst noch die Waffen führen kann, so hoch gepriesen wird. Er will mit ihm turnieren, um ihm endlich seinen Meister zu zeigen. Mit Erlaubnis der Dame geht er nach der Normandie und kommt nach der Bretagne, wo auch er bald durch seinen Mut und seine Freigebigkeit vor allen sich einen Namen macht.