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Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/99

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Gulgomar. Eqnltan. LXXXI Gleichem Zweeke wie solclie Gürtel dient in einer armenischen Liebesgeschichte von der armenischen Priestertochter Assly und dem tatarischen Prinzen Kyaram, über welche August Freiherr von Ilaxtliauscn, Transkaukasia, Leipzig 1856, 1,315 f., berichtet hat, ein undurchdringliches, unaufhisliches, nicht zu zerstörendes Zauberhemd. Darin ist die schöne Assly vom Halse bis zu den Füssen eingehüllt. Es ist von oben bis unten mit einer langen Reihe Knöpfe besetzt ; sowie der zweite Knopf geöffnet ist, schliesst sich der erste wieder von selbst. Assly s Vater hatte das Hemd selbst gewebt und bereitet, um sie vor An- fechtungen jeglicher Art zu schützen. [An den Knoten und Gürtel erinnert auch das magische Schwert der Königin von Garadignan im Roman des deus Espees ; wer es vom Gurt löst, soll der Gemahl der Königin werden. Alle Anstrengungen bleiben vergeblich, bis es endlich Meriaduc gelingt.] Equitan. [Inhalt : (1 — 46) Equitan, König von Nantes {sire desNans), ein ritterlicher und bei seinem Volke beliebter Fürst, überlässt, da er selbst der Minne und jeder fürstlichen Kurzweil über die Massen ergeben ist, die Verwaltung des Landes einem treuen Seneschall. Dieser Seneschall hat eine Frau von grosser Schönheit. Der König hört sie oftmals preisen, und ohne sie gesehen zu haben, begehrt er ihrer. Grüsse und Geschenke vermitteln die erste Bekanntschaft. (47 — 104) Nach einer Jagd übernachtet Equitan im Hause des Seneschalls. Er sieht die Dame ; ihre Anmut und ihr höfisches kluges Wesen nehmen ihn ganz gefangen. Schlaflos verbringt er die Nacht. Wohl fühlt er das Unrecht, das er seinem Seneschall anzuthun im Begriffe ist ; aber die Liebe ist stärker als sein Pflichtgefühl. (105—188) Am folgenden Tage schützt er auf der Jagd ein L^nwohlsein vor und kehrt früh nach Hause zurück. Er lässt die Dame zu sich entbieten und gesteht ihr seine Liebe. Mit klugen Worten weist sie auf die Ungleichheit ihrer Stellungen hin, die echte Liebe nicht gestatte ; auch giebt sie ihren Be- fürchtungen Ausdruck, dass der König ihr die Treue nicht bewahren werde. Den Versicherungen Equitans aber gelingt es, alle ihre Bedenken zu zerstreuen und ihre Liebe zu Bibliotheca Norinannica III. f