Page:Voltaire - Œuvres complètes Garnier tome38.djvu/41

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denn wie ein Skelett aussiehet. Bei dem ersten Koffer fande ich gleich beigehendes sub A also eingewickeltes und überschriebenes Packet, welches ich ohne es zu eröffnen dem Offizier zur Verwahrung einhändigte ; die übrige Visitation hat von 9 Uhr Morgens bis 5 Nachmittags gedauert, und habe weiter nichts als ein poëme welches er mir nicht gerne lassen wollte, und welches ich mit in das Paket gethan, gefunden. Hierauf liesse das Paket sub A von dem Senatore pitschiren, und ich druckte ebenfalls mein Signet drauf. Ich fragte Ihn auf seine Ehre, ob Er sonsten nichts hätte ; so kontessirte er heilig quod non. Nun kamen wir auf das Buch Œuvres de poésies, das, sagte Er, hätte Er in einem grossen Verschlag, Er wüsste nicht, ob er in Leipzig oder Hamburg wäre. Hierauf deklarirte Ihme, dass icb Ihn, ohne diesen Verschlag zu haben, von hier nicht weglassen könnte. Er thate hundert Vorschläge um Ibn fort zu lassen. Er müsste die Bäder braucben, sonst wäre der Tod vor Ihn gewiss. Da ich die Sache nicht gerne vor den Rath kommen lassen wollte, absonderlich weil Er sich noch wirklich, und auch bei mir, vor einen gentilhomne de chambre von Frankreich ausgiebt, bei welchen Umständen der Magistrat bei Arrestirungen viele Diffikultäten macht ; so bin endlich dabin mit Ihme konveniret, dass Er, bis zu Ankunft oben ermeldten Ballots von Hamburg oder Leipzig, an dem Hause wo er jetzo sich befindet, im Hausarrest verbleiben, und mir zu meiner Sicherbeit zwei Paketer von seinen Papieren, so wie sie auf dem Tisch lagen, verpitschirter einhändigen sollte, auch mir den sub A B angeschlossenen Revers ausstellte. Bei dem Hauswirth, welcher einen Bruder in Euer Königlichen. Majestät Diensten hat, und unter Rocbau als Lieutenant stebet, Namens Hoppe, habe solche Vorkehrungen getroffen. dass Er mit seinen Habschaften nicht wird wegkommen können ; und falls ich Ihme auch etliche Grenadiers zur Wache geben lassen wollte, so sind doch die hiesigen Militairanstalten so beschaffen, dass ich mehr auf dessen Parole, welche er mit einem Eid bekräftiget, als auf die Wache reflektire. Weil Er sich in der That schwach und elend befindet, so babe Ihm dem hiesigen ersten Stadtphysikus zur Pflege übergeben, Ihme auch offeriret mit Ihme in Gärten spaziren zu fahren ; auch sonsten meinen Keller und was in meinem Haus ist zu seinen Diensten dargeboten. Worauf ich ihn ziemlich tranquil und getröstet hinterlassen, nachdem er mir zuvor den Schlüssel und den Orden nebst dem Band überliefert.

Noch den nämlichen Abend um 7 Uhr schickte Er mir das Kammerherrndekret — sub C, — und diesen. Morgen noch ein Königliches Schreiben — sub D, — welches er unter dem Tisch gefunden zu haben vorgiebet. Ich kann nicht wissen, wie viel Koffres er noch habe, und da ich gar nicht weiss was ich suchen solle, ob es viel oder wenig, so wäre wohl am füglichsten, wenn ein Königlicher Sekretaire hierher käme, der eine genauere Untersuchung anstellen könnte ; zumalen da ich Euer Königlicben Majestät allerhöchste eigene Hand gar nicht kenne.

Zuletzt hat er an seinen Kommissionaire in meinem Beisein nach Leipzig geschrieben, dass Eingangs erwähnter Ballot an mich spediret werden sollte ; und bate mich, an Euer Königlichen Majestät Geheimden Kämmerier