Correspondance de Voltaire/1753/Lettre 2593

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Correspondance de Voltaire/1753
Correspondance : année 1753GarnierŒuvres complètes de Voltaire, tome 38 (p. 66-73).

2593. — RAPPORT DE M. LE BARON DE FREYTAG
à m. de fredersdorff[1].
23 juin.

Hochwohlgeborner Herr,
Hochgeehrtester Herr Geheimder Kämmerier,

Euer Hochwohlgeboren venerirliche vom 11. und 16, d. sind richtig eingegangen ; in dem ersteren war die Gesinnung wie angefangen also fortzufahren, in dem letztern aber, dass ich den von Voltaire unter gewissen Bedingungen eines Reverses in Höflichlkeit erlassen sollte ; welches wir auch gar zu gerne exequiret hätten, um von dieser übergrossen Last, welche uns dieser Mann machet, los zu sein. Allein da er aus nichtswürdigen erfundenen und falsch erdachten Ursachen, seiner gegebonen Parole zuwider, sich mit seinen besten Sachen den Tag vor Ankunft Euer Hochwohlgeboren letzterem, vor welchem Schreiben er sich gefürchtet, auf flüchtigen Fuss gesetzet, so hat die Sache dadurch eine ganz andere face bekommen.

Es war gegen 3 Uhr Nachmittag Mittwoch den 20. dieses, da mir der ini Löwen, als dem Quartier des von Voltaire, von mir bestellte Spion in vollem Athem die Nachricht überbrachte, der Voltaire seie eschappiret. Zu allem Unglück war weder mein Sekretair noch ein Bedienter im Hause ; ich bediente mich in dieser Noth der ganzen Nachbarschaft, schickte per posto nach donen drei Hauptstrassen Hanau, Friedberg und Mainz Boten aus, warfe mich eilends in die Kleidung, und liefe wie ein Laufer an den Löwen, allwo ich erfuhre, dass der von Voltaire in einem schwarzen sammtenen Kleid nach dem Gasthofe zur Reichskrope gegangen, und allda eine Retourchaise aus Mainz arretiret, sich auch wirklich embarkiret hätte. Der kurtrierische Kanzler zu Worms Baron Münch war so freundschaftlich mir seinen vor dem Löwen stebenden Staatswagen mit sechs Fenstern zu meinem Behuf in hoc flagranti vorzulebnen. Ich schickte einen Laufer zum voraus nach dem Thor wo man auf Mainz fähret, den von Voltaire bis zu meiner Ankunft anzuhalten ; fuhre aber erst zu meinem Assistenten Herrn Hofrath Schmid, den ich zu noch grösserem Unglück auch nicht zu Hause antrafe, sondern er war eine halbe Stunde von dor Stadt in seinem maison de campagne ; einer seiner Handlungsbedienten gallopirte in 10 Minuten hinaus, worauf er sich gleich in aller Geschwindigkeit zu dem regirenden Bürgermeister begabe, und von dessen Verrichtungen ich unten weitläuftiger sein werde.

Ich der Kriegesrath trafe den Voltaire mit seinem italiänischen Sekretaire in einer Dreihellerchaise just unter dem Schlagbaume an, — er halte unterwegs in der Stadt eine Schreibtafel verloren, da hat er sich etwa 4 Minuten aufgehalten solche zu suchen, sonsten hätte ihn im Frankfurter Territorio nicht mehr angetroffen ; der Unteroffizier hatte so viel Respect vor einem Königlichen Minister, ihn den von Voltaire gleich zu arretiron, und hier habe ich erst gesehen, was dieses vor zwei Leute seind ; die Ärgste Banditen hätten nicht solche mouvements machen können, um allda los zu kommen. Er sagte mir unter andern ins Gesicht, ich hätte ihm 1,000 Thaler abfordern lassen mit dem Versprechen ihn los zu lassen ; er läugnete mir alles was er versprochen hatte ; ja er sagte gar, dass er mehrmahls in meinem Hause gewesen wäre ; und der junge Sekretaire, der sonst viel esprit zu haben scheinet, bekräftigle alles dieses mit solcher Effronterie, die mir in der Welt noch nicht vorgekommen ist, Unterdessen musste ich ihn dem Schicksal bei einem Unteroffizier mit 6 Mann überlassen, und ich eilte auf die Hauptwache und von da zu dem Bürgermeister.

Ehe ich weiter fortfabre, so muss Euer Hochwohlgeboren ich noch von einem Vorgang informiren, worauf alle Voltairische Grimacon gegründet waren. Als ich den 1 Juni mit ihme die erste Operation vornahme, allwo er suh juramento verprache, bis zu Anlangung Königlichen allergnädigster Ordre, — gestalten der gefundenen Königlichen Papiere so wenig waren, hingegen in dem Koniglichen allergnädigsten Handschreiben von vielen Handschreiben und Skripturen Erwähnung getban worden — und aller Ballots, in Hausarrest zu verbleiben ; so ware ich von 9 Morgens bis 5 Abends ohne einen Bissen zu mir zu nehmen solchergestalt fatigiret, dass ich zulelzt halb krank und trostlos grosses Mitleid mit ihme hatte, als seine contorsiones und Tartüfferien vor wahr, und ihn in der That vor einen honnête homme hielte ; ich achtete dahero nicht viel auf seinen Revers, und glaubte seinen Worten, zumalen ich zwei Zeugen bei mir batte. Da nun die Untersuchung zu Ende war, und ich ihn getröstet und vorlassen wolte, so bate er sich noch eine Gnade aus, nämlich ich möchte ihm in Form eines Billets pro forma zuschreiben, dass wenn das Ballot mit dem Buch anlangte, er hinreisen könnte wo er wollte, um solches seiner Niece (seiner einstigen Erbin) nacher Strassburg zu ihrer Konsolation zu senden, welche sonsten, wo sie von diesem Vorgang Nachricht erhalten sollte, gewiss Todes verfahren oder in eine schwere Krankheit verfallen würde ; ich ware so barmherzig, und gabe ihme beigehendes Originalbillet sub A, welches er mir bei der letzten Arretirung, unter tausend Lügen und Vorwänden dass es verloren seie, bon gré mal gré restituiren mussle. Dieses thate ich um ihn bei Gutem zu erhalten und zu keiner publiken Arretirung zu schreiten, glaubte auch nicht dass dieser Ballot von Hamburg eher als ie Königliche allerhöchste Resolution ankommen würde. Dieser Ballot kame wider Vermuthen Montags den 18. schon bei mir an, welches er Voltaire in dem Moment erfuhre, und in einer Stunde zu unterschiedenen malen solches zu eröffnen seinen Sekretaire fast mit importunité zu mir schickte ; ich verwiese ihn zur Geduld, gestalten den Montag die Berliner Brief ankommen. Gegen 11 Uhr erhielte Euer Hochwohlgeboren hochhaltendes vom 11. dieses, worauf ich ihme angeschlossenes Billet sub B, ihn zu adouciren und bis den Donnerstag zu warten, zuschickte. Er vare damit nicht zufrieden, sondern ginge den nämlichen Tag noch aus, den Dienstag Vormittag Ihate er dergleichen, und mein Spion rapportirte mir dass er seine grosse Chatulle in des Herzogs von Meiningen Quartier bringen lassen. Ich ignorirte diese Demarchen, und liesse ihn wissen dass ich andero mesures ergreifen würde ; da brache er endlich heraus, und beriefe sich ehrvergessenerweise auf das ihme pro forma gegebene oben allegirte Billet, und verfügte sich zu Herrn Hofrath Schmid, deme er die nämliche Deklaration thate. Da er aber doch den Ballot. so ich im Hause hatte, gerne eröffnet und, bis auf das Buch, ausgeliefert haben wollte, auch noch nicht gewiss wusste, ob das Buch in dem Ballot wäre, so kame er in Gesellschaft besagten Herrn Hofraths, der ihme zuvor theuer angeloben musste dass ich ihn nicht arretiren würde, und des Sekretairs zu mir in mein Haus, exkusirte sich dass er wäre ausgegangen, und wollte dass ich den Ballot eröffnen sollte ; ich sollte ihm nur seine Œuvres herausgeben ; dabei machte er wieder den malade, noch stärker als der Moliere, und schnitte solche Grimacen, dass Herr Hofrath Schmid selbsten der Meinung ware, ich sollte das Ballot eröffnen. Ich hingegen wolltr ihn in meinem Haus in Arrest behalten, bis die Königliche Ordre den Donnerstag einlaufen würde. Er hatte bis dahin meinen Sekretaire noch nicht zu Gesichte bekommen, und als er diesen in der Antichambre mit einem grünen Kleid erblickte, so merkte ich an dem Voltaire, dass er ihn vor einen archer ansäbe ; er zoge ganz andere Seiten auf, bekennete nebst seinem Sekretaire dass das Billet pro forma gegeben worden, man sollte doch alles seiner Schwachbeit zuschreiben, er wüsste nicht was er thäte ; versprache sous serment mit einem Handschlag, dass er in seinem Conventional-Hausarrest bis den Donnerstag verbleiben wollte, worauf man ihn wieder in sein Quartier fahren liesse, Diesen abermaligen Iheuern Eid hat ci’, wio Eingangs gemeldct, Miltwochs gebroclicn, unil unterm Priitext des pro forma gegcbenen Billets sich aiif fllichligen Fuss geselzet.

Nun wende niicii wiedor zu dem RiirgcrmcisLor. Diestn— inachto niir anfangs vielo DinikuUiiton, Iheils weil er keino KiJiiiglitiie Ro(|uisilion halte, Iheils weil der Vollaire in Konigiieh franziisischen Diensten stiinde ; docli meine prese « ce iind das sub C angebogeno Requisilionsschrcibcn, welchos aber ersl des andern Morgens expediret und von uns bciden iinLciscliricben worden, niachte, dass aller von ilim Voltaire gemachten Kabalo olingeaclilet, die Arreslirung von dem IJuigermoisler beliebet, auch die Auslieferung gegen die gewulinliclien reversales versprochen worden ; und dieso des Blirgermeisters Provisional-Verordnung wurdo Donnerstag frlih durch einen Ratlisscliluss / « p/e/(0 konfirmiret, und durch einen Stadtsekrctaire, mit der Versicherung der unverijnderlichen allerunlerthiinigsten Dévotion vor Seino Konigliclie Majestiit, mir inlimirel.

Wenn Eucr Ilochsvohlgeboren allô menées, diodoch in der That reniarkablo sind, so der Voltaire bei der Arreslirung gespielt, melden sollte, so miissle noch elliche Bogen habcn. Das muss ich doch noch melden ; nachdem ich mit der burgermeisterlichcn Ordre am Thor bei dem angehallencn Voltaire ankame, so vernahmo von dem Untcrofïizier, dass er eine Parlhio Skripluren zerrissen hatle. Ich offerirle ihm, ihn in mein Ilaus zu nehnieii, und den Privatarrest bis morgen zu kontinuiren ; er setzte sicli auch in raeinen sechsgliiserigen Staatswagen, mit dem ich immer iiin und hergeronnet, und uberlieferto mir aile seinen Reichlhum wie er sagte, es war in der That eine kleino Chatulle dabei, wclche mein Kerl kaum hebcn konnle ; doch wio wir abfahren wollten, so deklarirte er, er wollle lieber in ofTnciii Arrest als in mein Ilaus sein ; ich lies^’e also ctliche Mann mil dem Wagon gehen, und fuhre als ein Jlilarrestanl quasi in eincm oll’enen Wagen durch die Stadt, dan denn der Zulauf ungemein gross wurde. Dessen vorigor Wirlh im Lowen wollle ihn wegon seiner unglaublichon Karghcit nicht wieder in’s Haus haben, ich setzte ihn also bei Ilerrn Ilofralh Schmid ab, weilen ich ohno dessen guten Ralhund Vorwisscn wcgcn der Art undWeise des weitcrn Arrests nichts vornehmon wollle. Besagler Ilerr Ilofralh aber batte sich bei seiner Ankunft in der Stadt sogleich bei den Blirgermeislcr verfiiget, uni ihn nicht allein in gutem VVillen zu erhaUen, sondern ihn auch ralione der Koniglichcn Réquisition seiner Kaution zu versichern ; er trafe allda die Vollairischc sogenannle Nièce an, die ich aber vor ein ander Personage halte, denn geslern kame ein Brief an sie mit der Adresse A/ad. de Voltaire ; weildann dièses frecho Weibsmensch in der Sladthcrum liefe die Ralhsherren irre zu machen, so liesse der Biirgcrmeisler ihr nebst dem Sekretaire auch Arrest geben, und da der Voltaire in der Schmidischen Bchausung zum andernmal eschappiren wollle, so liesse man ihn in das Gasthaus zum Bockhorn bringcn, und gabe jedem Arrestanten eine Schildwacho zu, die wir aber auf Anlangung Euer Hochwohlgeboren lelzlerem bis auf zwei Mann zurlickgezogen habcn.

Beigepacktes sub D hat der Voltaire den zweilen Tag in soinem Ilaus- arrost abdruckon lassen, uncl er hat schon wieder was untcr der Presse. Er wird uns gowiss keiiien Hellor Ehro tibrig lassen, und liber Euer Hochwohlgoborcn ist er auch sehr ungniidig wegen des nekommandalionsschreiben. Unlerdessen ist uns cine formcllo Konigliche Réquisition, diewir in unscrcm Pro Memoria, sub C versprochen, und wo cr etwa zuriickgebracht wcrdon sollte, reversales hochst notliig, einc Konigliche ostensible Ordre ihn gnadig zu erlassen, mit allergnadigster Approbation unseren in dioser Sache bis dahin gcthanes Betragens.

Sollten Euer Ilochwohlgeboron dieso Affairo nicht gerno unter dieLatcinor komnicn lassen woUcn, so scndcn mir nur einc caria biancn mit Koniglich allerh(3chster Unterschrift, ebeu mit der Anschrift « Réquisition an den Magistrat zu Frankfurt, den von Voltaire betreflend », sowollen wir sic schon nach Ordre ausfiillcn.

Ilatto dieser Mann den einen Tag abgcwartet, so halten w’xv ihn erinssen konnen ; jetzo aber miissen wir dio Réquisition und weitero allergnadigslo Konigliche Verfiigungon allcrdevotcst erwarlcn. Schliissel, Krcuz und Buch sendon wir mit dera Postwagon. Dio wir in wahrer Ilochachtung allslets beharren, etc. PUO MEMORIA.

Frankfurt, den 20 Juni 1753.

Nachdeme beido unterzeichncto Konigliche Rathe von dem Konig Ihrem Ilerrn, in einem allergniidigsten Handschrciben d. d. Potsdara den 11. April, und in einem fernerweitigen allerhochsten Schreiben d. d. Potsdam den 22. ejusdon, welche bei allerhochsto Ordres man des altern lîerrn BUrgormeisters Hochwohlgeboren originaliler vorgezeiget, gemessenst befehiiget worden : dem von Voltaire den hohen Orden pour le mérite und den Kammerherrnschliissel, nebst allen Koniglichen Handschrciben und Skripturen, vornohmlich auch ein gewisses Buch Œuvres des poésies genannt, in der Guteabzunphnion ; und wenn dièse nicht vcrfangen wolUe, Ihn von Voltaire mit Arrest zu bedrohen, im Widcrsetzungsfall aber Ihn wirklich arrestircn zii lassen.

Bei Exequirung hbchstbesagter Koniglicher Ordre hat besagter von Voltaire bald die Giite Statt finden lassen, bald sich widersetzet, bis wir ondlich dahin konveniret, dass die wenige vorgefundene Brrefschaften nacher Hof gesandt, dio Konigliche allergniidigste Resolution darliber abgewartet, die Ballots, worinnen etwa die noch fehlenden Briefschaftcn und besonders das Eingangs erwlihnte Buch Œuvres des poésies sich befinden konnten, hierher kommittiret, und Er von Voltaire bis dahin im Konventional-Arrest in seinem Zimmer verbleiben sollte.

Gleichwie Er Voltaire aber dièse Verbindung parolebriichigerweise nicht abgewartet, sondern sich auf fliiçhtigen Fuss gesetzet, diirch gut genommene Priikaution aber in der Barrière des Bockenheimer Thors ad intérim angehalten worden ; als haben unterzeichnete Riithe durch dièse eilfertige Réquisition des altern Herrn Biirgermeisters Hochwohlgeboren dienstgedis- scnilicli und gehorsamst er>uchon wollcn, oftboniorkltMi (liicliti ;,’ gowonleiion von ^’oltai^e imnmoliro wirklich arrcslircn, uiul Ilin iiii (liislliaiiso zuiii Bokhorn bis zu Anlatiijunp ; dcr woiloren Ki3ni.i,MichPii allori ;n ;idi.i :>ton Vorfugungen, wcicho vormulhlich niorgcn cinlaufon wird, wolilverwalirleraiir, halleii 7,11 lasscn.

Bei einem solchon iinvcrmullicton Vorfall, wo es uni dio Koni ;;’Iioli(Mi l’apiero zu tliun ist, wolcho ofters liiihor aLs Laïul und Sand (ield und Gui geachtel werden, und wo man auch einom privalo Haft wiirdc angodeilion lassenversichert man sicli gencigter Willfalu-ung, und sotzcn dagogon boido L’nlerzeichncte das ù^o qunnlum saliSj so wolilon wegon aller Unkostcn, als was auch sonsten occasione diescr Arrestirung ontstelion nioclite, zur wahren Siclicrhoil hi(M-mit und in Kraft dièses, solchorgestallon ein, dass sie die Konigliclien Roquisilorialien, und wonn es nijliiig sein wird respective Revorsalien olinfehlbar einzureiclien ohnermangcln werden[2].

2594. — À M. LE BARON DK FREYTAG[3].

J’apprends, monsieur, que vous êtes en colère contre moi, sur ce que votre laquais vous a rapporté. Je vous supplie de considérer que je n’entends point l’allemand, que je lui ai dit dans les termes qu’on m’a fournis que Mme  Denis était dans des convulsions qui me font craindre pour sa vie. Je vous conjure, monsieur, de représenter à Sa Majesté notre état déplorable et notre soumission. J’ai fait tout ce que vous m’avez prescrit, que voulez

  1. Éditeur, Varnhagon von Ense.
  2. Traduction ': Très-honorê conseiller intime de guerre, Vos très-honorées du 11 et du 16 me sont parvenues en temps voulu ; d’après la première, je devais continuer comme j’avais commencé, mais d’après la seconde je devais poliment laisser partir le de Voltaire, sous certaines conditions d’une lettre reversale : c’est ce que nous aurions bien volontiers exécuté pour être débarrassés des ennuis par trop grands que nous cause cet homme. Mais voilà que la veille de l’arrivée de votre seconde lettre, qu’il redoutait, il a essayé de s’enfuir avec ses meilleurs effets, rompant sa parole par des motifs futiles, inventés et faussement raisonnés : la chose a pris une tout autre « face ». Ce fut vers trois heures de l’après-midi, le mercredi 20 courant, que l’espion posté par moi au Lion-d’Or, le logement de Voltaire, m’apporta, hors d’haleine, la nouvelle que Voltaire s’était échappé. Par malheur ni mon secrétaire ni aucun domestique ne se trouvaient là. Dans cette extrémité, j’eus recours à tout mon voisinage, j’envoyai per posto des messagers sur les trois routes principales de Hanau,de Friedberg et de Mayence ; je m’habillai à la hâte, et je m’élançai comme un coureur au Lion-d’Or ; j’appris là que Voltaire, vêtu d’un costume de velours noir, s’était dirige vers l’hotel de la Couronne de l’Empire, et y avait arrêté une voiture qui, venue de Mayence, y retournait, dans laquelle il était parti. Le chancelier électoral de Trêves à Worms, baron Munch, fut assez complaisant pour mettre à ma disposition in hoc fagranti son carrosse d’État à six glaces stationnant devant le Lion. J’envoyai en avant une estafette vers la porte de Mayence pour y retenir Voltaire jusqu’à mon arrivée. Je me transportai aussitôt chez mon assistant M. le conseiller aulique Schmid, que, par surcroît de guignon, je ne trouvai pas au logis. Il était à une demi-lieue de la ville, dans sa « maison de campagne ». L’un de ses commis de commerce s’y rendit à cheval en dix minutes, et se dirigea ensuite chez le bourgmestre en fonction, des démarches duquel je parlerai plus tard.

    Moi, le conseiller de guerre, j’atteignis Voltaire et son secrétaire italien, dans une chaise de trois mailles (de quatre sous), juste sous l’arbre de barrage. Il avait perdu son carnet en traversant la ville, et s’était attardé quatre minutes environ à sa recherche : sans cela je ne l’aurais plus trouvé sur le territoire de Francfort. Mon caractère imposa assez au sous-officier pour qu’il arrêtât sur-le-champ Voltaire, et là seulement je vis ce que sont ces deux gens-là. Les pires bandits n’auraient pu faire de tels « mouvements » pour se dégager. Il me dit, entre autres choses, en face, que je lui avais fait demander 1.000 Ihalers pour le laisser aller. Il nia ses engagements, et il m’a dit même qu’il avait été plusieurs fois chez moi. Le jeune secrétaire, qui en définitive paraît avoir beaucoup d’ « esprit », confirma tout cela avec une « effronterie » comme je n’en avais pas encore vu au monde. Je les abandonnai à la garde du sous-officier qui commandait à six hommes, et je volai à la grande garde, et de là chez le bourgmestre.

    Avant de continuer, je dois vous informer d’un incident sur lequel Voltaire fonde toutes ses grimaces. Lorsque le 1er juin je procédai avec lui à la première opération, c’est-à-dire lorsqu’il promit sous serment de rester prisonnier sur parole jusqu’à l’arrivée des ordres de Sa Majesté et de tous ses ballots (en effet il s’était trouvé si peu de manuscrits du roi, et cependant dans la trés-gracieuse lettre de Sa Majesté, il était question de beaucoup de lettres et écrits), ce jour-là donc j’étais resté de neuf heures du matin à cinq heures du soir sans prendre une bouchée, j’étais tellement exténué que finalement me trouvant à moitié malade j’eus grand’pitié de lui, et je pris ses contorsions et ses tartufferies pour des vérités, et je le considérai comme un honnête homme.

    Je ne me fiai donc pas tant à sa lettre reversale qu’à sa parole, d’autant plus que j’avais deux témoins. Lorsque l’enquête fut terminée, au moment où je l’avais consolé et où j’allais le quitter, il me pria en grâce de lui écrire pour la forme un billet portant que, dés que le ballot avec le livre arriverait, il pourrait aller où bon lui semblerait, afin de mander cela en guise de consolation à sa nièce et future héritière, qui était à Strasbourg : « Sans cela, dit-il, lorsqu’elle apprendra l’affaire, elle s’effrayera jusqu’à la mort, ou tout au moins sera prise d’une grande maladie. » Je fus assez miséricordieux pour lui donner ce billet, dont l’original est ci-joint sub A : lors de la récente arrestation il fut forcé de me le restituer bon gré, mal gré, après avoir par mille mensonges affirmé qu’il était perdu.

    J’avais écrit ce billet pour le maintenir en bonne humeur et ne pas avoir à procéder à une arrestation publique ; de plus, je ne pensais pas que ce ballot de Hambourg arriverait plus tôt que la résolution de Sa Majesté. Mais voilà que contre toute attente ce ballot me parvient dès lundi 18. Voltaire en fut aussitôt informé, et en une heure il m’expédia, à plusieurs reprises, presque avec importunité, son secrétaire pour que j’ouvrisse le ballot ; je le priai de patienter, les lettres de Berlin arrivant ici le lundi.

    En effet, vers onze heures, je reçus votre honorée du 11 ; je lui envoyai le billet (ci-joint sub B) pour l’adoucir et le faire attendre jusqu’à jeudi. Mais cela ne le contenta pas ; le même jour encore il sortit ; le mardi matin il en fit de même ; mon espion me rapporta qu’il avait fait porter sa grande cassette au quartier du duc de Meiningen. Je fis semblant d’ignorer ces démarches ; mais je lui fis savoir que je prendrais d’autres mesures ; enfin il éclata, et, oubliant l’honneur, il invoqua le susdit billet, donné pro forma, et il se rendit auprès du conseiller Schmid, auquel il fit la même déclaration.


    Cependant comme il aurait volontiers vu ouvrir le ballot que j’avais chez moi, et qu’il tenait à ce qu’on lui en délivrât le contenu, sauf le volume, tout en ne sachant pas au juste si ce volume se trouvait dans le ballot, il vint chez moi en compagnie de son secrétaire et du conseiller Schmid, qui dut au préalable bien lui promettre que je ne le ferai pas arrêter. Il s’excusa d’être sorti de l’hôtel, et demanda que j’ouvrisse le ballot, ne réclamant que ses œuvres. En même temps il joua le malade, plus fort que Molière, et fit de telles grimaces que le conseiller Schmid lui-même opina pour que j’ouvrisse le ballot. Moi, au contraire, je voulais le garder prisonnier dans ma maison jusqu’à jeudi, jour où devait arriver l’ordre de Sa Majesté. Jusqu’alors il n’avait pas aperçu mon secrétaire, il le vit dans l’antichambre, revêtu d’un habit vert ; je remarquai à son air qu’il le prenait pour un archer ; il changea tout à coup de ton, reconnut, ainsi que son secrétaire, que le billet avait été donné pro forma, et déclara qu’il fallait mettre tout sur le compte de sa faiblesse, qu’il ne savait pas ce qu’il faisait. Il me promit sous serment, en me donnant la main, qu’il resterait prisonnier sur parole jusqu’à jeudi ; et je le laissai repartir pour son hôtel. Mais ce nouveau serment, il l’a violé mercredi, comme je viens de le mentionner, et, sous le prétexte du billet donné pro forma, il s’est esquivé.

    Je reviens au bourgmestre.

    Celui-ci me fit d’abord beaucoup de difficultés, et parce que la requête royale faisait défaut, et parce que M. de Voltaire se trouvait au service du roi de France. Mais ma « présence » et la requête ci-jointe sub C (qui ne fut toutefois expédiée et signée par nous deux que le lendemain) firent, malgré toutes les menées de Voltaire, que le bourgmestre confirma l’arrestation et promit l’extradition contre les « reversales » ordinaires. Cette ordonnance provisoire du bourgmestre fut confirmée, jeudi matin, par une décision du conseil in pleno, et à moi transmise par un secrétaire de la ville avec l’assurance de la déférence la plus invariable et la plus soumise envers Sa Majesté. Si je devais rapporter toutes les « menées » vraiment remarquables de Voltaire pendant son arrestation, il me faudrait encore plusieurs feuilles de papier. Je ne puis toutefois passer ceci sous silence. De retour à la barrière avec l’ordre du bourgmestre, j’appris que Voltaire avait utilisé le temps à détruire une partie de ses papiers. Je lui proposai de le prendre chez moi, où il garderait les arrêts jusqu’au lendemain. Il se plaça alors dans le carrosse d’État à six glaces avec lequel j’étais allé et venu, et il me remit toutes ses richesses à ce qu’il disait. Il avait en effet une cassette que mon domestique pouvait à peine soulever. Cependant lorsqu’il s’agit de partir, il déclara qu’il préférait être ouvertement prisonnier que séquestré dans ma maison. Je fis donc marcher quelques hommes autour du carrosse, et j’allai, moi, quasi comme un prisonnier aussi, dans une voiture ouverte, à travers la ville, où l’affluence devint alors excessivement grande.

    Le propriétaire du Lion-d’Or ne voulant plus avoir Voltaire dans sa maison à cause de son incroyable parcimonie, je le déposai chez M. le conseiller aulique Schmid, résolu à ne rien décider sans ses bons conseils et son acquiescement au mode de captivité qui serait désormais appliqué au prisonnier. De retour en ville,

  3. Éditeur, Varnbagen von Ense.