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42 JOHANNES BoLTE. FFC 36

und das ditmarsische Lûgenlied (159) nicht verschmâhten. ’

— Wir werden aiso ani besten mit Aarne ^ die Mârchen in die drei Gruppen der Tiermârchen, der eigentlichen Mârchen und der Scliwânke einteilen ; die eigentlichen Mârchen zerfallen wieder in Zauber-oder Wundermârchen, legendenartige, novellenartige und voni dummen Teufel oder Riesen handelnde Mârchen. Wie sich die Grimmsche Sammlung unter diesem Gesichts] :)unkte darstellt, soll an spâterer Stelle gezeigt werden.

Wenn endUch die Briider Grinim ihr Buch nicht wie Musâus und Frau Naubert Volksmârchen, sondern mit Aventin und Rollenhagen Kinder- und H a u s m â r c h e n (englisch Household and nursery Taies) betitelten, so erlâuterten sie dies 1819 in der P2inleitung S. XXI (= Kl. Schr. I) 333)’ Kindermârchen werden er/.âhlt, damit in ihrem reinen und niilden Lichte die ersten (iedanken und Krâfte des Herzens atifwachen und wachsen ; weil aber einen jeden ihre einfache Poésie erfreuen und ihre Wahrheit belehren kann, und weil sie beim Haus bleiben und forterben, weiden sie auch Hausmârchen genannt.

’ Wenn das Mârchen bisweilen, sagt Benfey (Kl. .Schriften 3, 159), durch sinnige, gedankenvolle oder andere hôhere Bezûge ûber die Befriedigung des blossen Bedûrfnisses der Unterhaltung hinausschreitet, so ist dies nicht Folge seines eigentlichen Charakters, sondern der .Stoffe, welche ihm mit der Sage, der Légende, der Poésie im engeren Sinn usw. gemeinsani sind ; auch lâsst es die Stimmungen, die dadurch geweckt werden, nicht zu einer geistigen Befriedigung, zu einem Abschluss, zu einem Résultat gelangen : es ist dann zwar sinnig, aber ohne bestimmte Gedanken, glàubig, aber ohne bestimmt hervortretendes Objekt des Glaubens : kurz, aile an und fur sich stabilen Momente, welche seinen Stoff bilden oder in ihn eingehen, werden von ihm verflûchtigt.

^ A. Aarne, ’erzeichnis der Marchentypen igro (VF Communications 3).