Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/121

La bibliothèque libre.
Cette page n’est pas destinée à être corrigée.

Blsclavret. Om sich darin und {gelangte ho nach Irland, wo er ans Land sprang und ein( ! Zeit lang mit anderen Wölfen lebte. Endlich sah er eines Tages den König Artus landen, lief zu ihm, legte sich ihm zu Füssen und geberdetc sich ganz zahm, so dass Artus ihn mit sich ins Schloss zum König von Irland nahm. Als er im Schloss jenen Knappen erblickte, der seine Frau nach Irland begleitet hatte, fiel er ihn wtltend an, und würde ihn getötet haben, wenn ihn nicht die Serganten des Königs von Irland daran gehindert hätten. Ja, sie wollten ihn nun tot schlagen, aber Artus rief, niemand solle ihn anrühren, es sei sein Wolf. Ydel, einer von Artus’ Rittern, sagt zu ihm, der Wolf werde den Knappen aus Hass angegriffen haben, und deshalb bedroht Artus den Knappen mit dem Tode, wenn er ihm nicht gestehe, weshalb ihn der Wolf angegriffen habe. Nachdem hierauf der geängstete Knappe alles erzählt hat, lässt sich der König von Irland von seiner Tochter den Ring geben und bringt ihn dem König Artus. Wie Melion den Ring erblickt, kniet er vor dem König nieder und küsst ihm die Füsse. Artus will ihn sofort mit dem Ring berühren, aber Gawain rät ihm, damit sich Melion nicht schämen müsse, mit ihm in ein besonderes Zimmer zu gehen. So geschieht es, und vom König Artus mit dem Ring berührt, wird Melion wieder Mensch. Natürlich will er von seiner treulosen Frau nichts mehr wissen und lässt sie, als er mit Artus wieder heimkehrt, bei ihrem Vater. Ueber das Verhältnis des Lai de Melion zum Lai du Bisclavret hat sieh Ferdinand Wolf in einer Anzeige des ersteren Lais in den Jahrbüchern flir wissenschaftliche Kritik, Jahrgang 1834, II, 254 [Kleinere Schriften von F.Wolf, zusammen- gestellt von E. Stengel, Marburg 1890, S. 62] folgendermassen geäussert : ’Das Lai de Melion behandelt mit dem von der Marie de France bearbeiteten Lai du Bisclaveret denselben Gegenstand, und auf eine so ähnliche Weise, dass man sie fast nur als verschiedene Versionen derselben Sage ansehen kann. Beide enthalten nämlich die Sage von einem bretagnischen Ritter (Melion), der sich in einen Werwolf verwandelt, und durch seine treulose Gattin verraten wird. Doch scheint uns die im Lai du Bisclaveret befolgte Version die ältere und Ihtere zu sein, weil sie einfacher und natürlicher ist,’