Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/129

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Lanval. CXI Kurze folgender : Graelent’) war ein schöner und tapferer llitter am Hofe des Königs der Bretagne. Die schöne Königin erklärt dem llitter ihre Liel)e, und als er sie nicht erhört, verwandelt sich ihre Liebe in Hass, und sie verleumdet ihn bei ihrem Gemahl, so dass dieser ihm seine Gunst entzieht und ihn verarmen lässt. Da trifft Graelent eines Tages, als er eine weisse llinde verfolgt, im Walde eine wunderschöne Dame, die in einer Quelle badet. Sie stellt sich anfangs sehr spröde, aber als Graelent ihr Gewalt angethan hat, gesteht sie ihm, dass sie seinetwegen zur Quelle gekommen sei, und ver- spricht ihn reich zu machen und, so oft er will, bei ihm zn sein, verbietet ihm aber ein Wort zu sagen, wodurch ihre Liebe entdeckt wUrde, und sich ihrer zu rühmen. 2) So lebt er nun glücklich bis zu den nächsten Pfingsten. Da lässt der König nach der Tafel vor den versammelten Baronen die Königin ohne Mantel auf eine Bank sich stellen und fragt die Barone, ob es ein schöneres Weib gebe. Alle loben und preisen laut die Schönheit der Königin, nur Graelent schweigt und lächelt vor sich. Die Königin bemerkt Graelents Benehmen und sagt es dem König, der den Ritter zur Rede setzt. Graelent er- widert, er kenne eine Dame, welche dreissig wie die Königin aufwiege. Der König verlangt hierauf, dass er diese Dame nächste Pfingsten zur Stelle bringe. Während des ganzen Jahres bekommt nun Graelent seine Geliebte, die auf ihn erzürnt ’) Nach dcLa Villcmarque, Barzaz-Breiz, Paris 183’J, I, S.XLIII, = 6.6d., Paris 1SC7, S. Lf., vgl. auch II, 315 = 6. ed., S. 477, ist Graelent, den nach V. S und 732 die Bretonen Graalent-Muer oder -Mor nannten, der im 5. Jahr- hundert lebende aruiorikanische König oder Häuptling Gradion. Nur in der ersten Ausgabe, I, S. XXV, sagt La Villcmarque : ’L’origiual du lai de Gradlou etait encore populaire en Bretagne du temps de la Ligae’ und zitiert dazu ’Brizenx, Notice sur Le Gouidec, p. 3 (Grammaire Celto- Bretonne, 2« ed., 18.H8).’ Brizeux sagt a. a. 0. : ’Sons la Ligue on chantait encore le Graalen-Mör, qui a taut fourni aux romaus de la Table-Ronde ; .l’on chante toujours : Ar roue Graalen zo cnn Iz bez.’

  • ) V. 302 : Mais une chose vus deffent,

Que ne dires parole aperte, Dunt notre anmrs seit descuverte. V. 318 : Mais or soiiiB de grant mestire. Gardes que pas ne vus vantes De chose par qoi me perdes.