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Page:Leibniz - Die philosophischen Schriften hg. Gerhardt Band 1.djvu/381

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Journale wollten vermöge ihres Privilegiums die fremden Journale nicht zulassen.

An die erwähnten Streitfragen knüpfen die philosophischen Erörterungen Leibnizens an. Gewissermaßen um sie unmöglich zu machen, discutirt er in seinem ersten Schreiben an Foucher, das eine mündliche Begegnung vorauszusetzen scheint, die Grundlage unserer Kenntnisse und die Basis des menschlichen Wissens; nur dann verstehe man eine Sache vollkommen, wenn man sie beweisen könne. Es sei dazu nöthig, sie bis auf ihre letzten Gründe zu prüfen; es habe zwar viel auf sich, eine Sache, wie klein und leicht sie auch erscheinen möge, vollkommen zu verstehen, aber nur dann könne man weiter vorwärts schreiten und würde auf die Erfindungskunst kommen. Dieses »filum meditandi« führe zur wahren Philosophie.[1] Höchst interessant ist das Bekenntniß, das Leibniz über seinen eigenen Studiengang dabei einflicht; dergleichen wiederholen sich zwar in seinen Schriften, aber das in Rede stehende ist vielleicht eines der frühesten. – Desselben Inhalts sind auch die ersten Briefe, die Leibniz nach Wiederanknüpfung der Correspondenz von Hannover aus an Foucher richtet. In den spätern, namentlich in den nach der Rückkehr von seiner großen Reise (1690) geschriebenen, ist hauptsächlich von den Principien der Dynamik die Rede. Leibniz hatte während seines Aufenthalts in Italien ein größeres Werk über die Dynamik verfaßt, welches bis auf die letzte Section vollendet war, in der Anwendungen enthalten sein sollten. Er hatte das Manuscript einem Freunde, dem Freiherrn von Bodenhausen, der unter dem Namen eines Abbé Bodenus als Erzieher der Söhne des Herzogs von Toscana in Florenz lebte, übergeben, um eine Reinschrift davon zu nehmen und es zum Druck vorzubereiten. Dieser aber verzögerte sich, da Leibniz die letzte Section nicht fertig machte. Nach dem Tode Bodenhausen’s

  1. Denselben Gegenstand behandelt Leibniz in seinem ersten Aussatze philosophischen Inhalts, den er an die Acta Erudit. Lips. im Jahre 1684 einsandte: Meditationes de cognitione, veriate et ideis.