Page:Die Fabeln der Marie de France, hrsg. Warnke, 1898.djvu/63

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III. DIE QUELLE. XI.V

englischen Vorlage verwertet worden, dass sein Beweisgang hier eine Stelle linden niuss.

Das Wort, das schon den Schreibern des dreizehnten nnd vierzehnten Jahrhnnderts nicht verständlich war, da sie es durch justise, deucssc, desiinee, nature, crkre ersetzen, ist das ags. sceppcnd{€ ereator, mengl. schippend und in einigen nördlichen und mittelländischen Dialekten seppande (Mätzner und Goldbeck, Altenglische Sprachproben I, p. 57). Der ursprüngliche Sinn des Wortes war Marie selbst, wenn sie auch aus dem Zusammenhang die ungetahre Bedeutung desselben erfasste, nicht klar; sie würde sonst sicherlich nicht den Artikel fem. gen. davor gesetzt haben. Damit kann auch ihre Vorlage nicht in ags. Sprache abgefasst gewesen sein; denn hätte die Dichterin die ags. Sprache so weit verstanden, dass sie eine Uebersetzung aus derselben hätte anfertigen können, so hätte sie das Wort, das im Ags. häufig vorkommt, richtig verstehen und bei dem Unterschiede zwischen dem Artikel masc. und fem. gen. als masc. einfuhren müssen. Im Gegenteil, ihre Vorlage muss aus einer Zeit stammen, wo das Wort sceppende schon verklungen war und der Artikel für beide Geschlechter schon die eine Form Jte hatte, und wo anderseits in gewissen, besonders mittelländischen Dialekten sc einfachem s hatte weichen müssen, d. h. aus der Zeit nach der Eroberung. Da nun weiter die englische Litteratur von 1066 bis 1100 nur spärliche Denkmäler aufzuweisen hat, da ferner die Eigennamen der Tiere, die Marie und ihre Vorlage nicht kennen, um die Mitte des zwölften Jahrhunderts ganz gewöhnlich gebraucht werden, und da endlich die Sammlung zur Zeit der Dichterin ziemlich alt sein musste, weil sie dieselbe dem König Alfred zuschrieb, so kommt Mall zu dem Schluss, dass die Quelle der französischen Dichterin im Anfang des zwölften Jahrhunderts und zwar in einem mittelländischen Dialekte abgefasst wurde. Eine Spur dieser englischen Fabelsammlung hat Mall in den englischen Versen entdeckt, die sich in Wright’s Latin Stories 52 finden: Of aye ich the hrongie Of athele ich nc mi^te (= F. 79, 29, 31).

Somit ist denn an König Alfred als den Verfasser der Vorlage der Marie nicht zu denken. Ebenso ist Hervieux’s auf der Lesart dreier minderwertiger Hss. beruhende Ansicht, dass