Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/177

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EHduc. CLIX V. Imbriani, Cunto I (Paceeca wirft nach einem Kaubvogel, der eine Taube getötet hat und fortträgt, die Taube fällt aus seinen Krallen herab auf ein Kraut und wird alsbald wieder lebendig ; Paeeeea belebt mit dem Kraut einen ermordeten Königssohn). Endlich gehört auch Chaucer’g ’Traum’ hierher. In diesem Gedieht fliegt ein Vogel gegen das Fenster einer Klosterkirche, fUllt blutend zu Boden und stirbt ; ein anderer Vogel bringt ein Kraut und legt es neben den Kopf des toten ; in einer halben Stunde blüht das Kraut, und sein Same wird reif ; der Vogel legt ein Samenkorn in den Schnabel seines toten Gesellen, der alsbald sich erhebt und mit jenem davon fliegt. Die Aebtissin des Klosters, die dies gesehen hat, belebt nun auf dieselbe Weise die in der Kirche eben beigesetzte Königin, und dann werden auch der Bräutigam und mehrere Damen der Königin wieder belebt.*) In den allermeisten der verglichenen Sagen, Märehen und Dichtungen ist es also eine Schlange, welche die Wunderpflanze kennt und anwendet, in einigen treten dafür andere Tiere auf, ein Wiesel aber nur in unserem Lai und vielleicht auch in der Völsunga-Saga. Es gilt aber das Wiesel auch sonst als kundig der Wirkungen gewisser Kräuter. Vgl. darüber F. Liebrecht, Des Gervasius von Tilbury Otia Imperialia, S. 113, und in den Göttingischen gelehrten Anzeigen 1865, S. 1190 f., und E. Voigt, in der Zeitschrift für deutsches Altertum XXIII, 310, [und jetzt besonders W. Hertz, Spielmannsbuch, S. 410].2) Den Worten Guilliaduns beim Erwachen vom Todesschlafe (V. 1066) : ’Dens, tant ai dormü’ entsprechen in dreien der oben verglichenen Märchen ganz ähnliche, nämlich bei Miklosich : ’) Tyrwhitt vermutete in seinem ’ Introductory Discourse to the Canterbury Tales’, § XXVI, note 24, dass Chaucer den Lai d’Eliduc hier benutzt habe, nahm jedoch in dem ’Account of the Works of Chaucer’, imter No. XI, diese Vermutung wieder zurück. Dies hat Th. Keightley, The Fairy Mythology, new ed., London 1850, S. 420, und E.-G. Sandras, Etüde sur G. Chaucer consid6r6 comme imitateur des Trouveres, Paris 1859, S. 88, nicht verhindert, dieselbe zu wiederholen, daher H. Morley, English Writers, Vol. II, Part I, London 1807, S. 213, sie aufs neue zurückweist.

  • ) [Roland, Faime Pop. I 54, citiert aus Gayot, Les petita Quadrupedes II
Dans ces demiers temps, un habile observateur a pn voir comment

belette se preserve des eflFets du venin de la vipere en mächant, lors- qu’elle en est mordue, des feuiUes de pet d’äne ou des tiges de verveine.J

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