Page:Die Lais der Marie de France, hrsg. Warnke, 1900.djvu/54

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XXXVI Einleitung. Aeusserer Erfolg bei ihren Zeitgenossen hat der Dichterin nicht gefehlt. Von den Lais insbesondere wird uns von einem Zeitgenossen der Marie berichtet, dass sie zu der Lieblings- lektüre des Adels gehörten. Im Eingang zu seinem Leben des heiligen Edmund spricht Denis Pyramus von den littera- rischen Produkten, die bei den Zeitgenossen in besonderem Ansehen standen, und sagt von der Marie : E dame Marie autresi Tii en ryme fist e hasti e compensa les vers de lays he ne sunt pas du tut verais. E si en est ele mult loee e la ryme partut amee ; Jcar mult Vayment, si l’unt mult eher cunte, barun e chivaler, e si en ayment mult Vescrit e lire les funt, si unt delit e si les funt sovent retreire. Les lays soleient as dames pleire ; de joye les oyent e de gre, qu’il sunt sulum lur volente, li rey, li prince e li comtur. (De laRue 3, S. 56 ; vgl. Michel, Rapport S. 250, und jetzt die Aus- gabe des Gedichtes in Thomas Arnold, Memorial of St. Edmund’s Abbey, Vol. II, London 1892, S. 138). Das Zeugnis dieses Gewährsmanns ist um so höher anzuschlagen, als aus dem Zusammenhang sowie aus dem Satze ke ne sunt pas du tut verais hervorgeht, dass auch er zu den Neidern gehört, gegen welche sich Marie so nachdrücklich im Eingang zum Guigemar wendet. Ausser Marie sind uns noch die Namen der Verfasser von zwei Lais bekannt ; das Lai d’Ignaure wurde von Renaut, das Lai du Cor von Robert Biket gedichtet, zwei Persönlichkeiten, die di« Litteraturgeschichte nicht weiter kennt. Alle anderen Lais sind anonym tiberliefert. Die Frage, ob Marie die Verfasserin eines oder des anderen dieser Lais