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Page:Leibniz - Die philosophischen Schriften hg. Gerhardt Band 1.djvu/106

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Grade auf sich gezogen. Besonders hatte sich der Churfürst Johann Philipp von Mainz dafür interessirt, derselbe, in dessen Diensten Leibniz später beschäftigt war.[1] Es ist möglich, daß Leibniz dadurch bestimmt wurde, auch an Guericke seine Schrift zu senden.

Die Briefe Leibnizens an Otto von Guericke sind sehr unvollständig aus der Königlichen Bibliothek in Hannover vorhanden; indessen läßt sich das Fehlende aus den Antworten des letztern größtentheils ergänzen. Hauptsächlich handelt es sich um die Existenz des von Leibniz angenommenen, überall vorhandenen und alles durchdringenden Aethers, der das Medium bildet, wodurch die Einwirkung der Kraft der Sonne aus die andern Weltkörper vermittelt wird. Guericke bestreitet das Vorhandensein desselben; nach ihm ist der Weltenraum leer; hatte er doch durch seine Luftpumpe zuerst die Möglichkeit eines solchen leeren Raumes nachgewiesen. Dieser leere Raum vermittelt die Einwirkung der Kräfte eines Körpers (virtutes mundanae) auf einen andern; er meint dies mit Hülfe der ersten von ihm construirten Electrisirmaschine, einer mit der Hand geriebenen Schwefelkugel, darthun zu können.

  1. Johann Philipp kaufte die von Guericke damals gebrauchte Luftpumpe nebst den dazu gehörigen Apparaten und ließ sie in seinem Schlosse zu Würzburg aufstellen. Vergl. Dies, Otto von Guericke und sein Verdienst. Magdeburg 1862, S. 43 f.