Page:Leibniz - Die philosophischen Schriften hg. Gerhardt Band 1.djvu/58

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Theile derselben in eine „subtile Bewegung“ und verursacht „eine das corpus gleichsam wölbende circulation umb ein centrum proprium“. Aus dieser Bewegung des Aethers lassen sich die Schwere, die Elasticität, die Polarität des Magneten und viele andere Erscheinungen der Körperwelt erklären. Aber selbige Bewegung in den Körpern kann nicht ohne »mens« sein (nisi accedat mens); diese »mens« besteht im »centrum« (mentem consistere in puncto seu centro, ac proinde esse indivisibilem, incorruptibilem, immortalem). „Gleichwie in centro alle strahlen concurriren, so laufen auch in mentem alle impressiones sensibilium per nervos zusammen und also ist mens eine kleine in einen punct begriffene welt, so aus deren ideis, wie centrum ex angulis, bestehet.“ An einer andern Stelle bemerkt Leibniz weiter: „Gleich wie Actiones corporum bestehen in motu, so bestehen Actiones mentium in conatu, seu motus, ut sic dicam, minimo vel puncto; dieweil auch mens selbsten eigentlich in puncto tantum spatii bestehet, hingegen Ein Corpus einen platz einnimbt.“ Mit diesen Ideen steht offenbar die Vorstellung von einem „kern der Substanz“ im Zusammenhang (wiewohl Leibniz auf diesen Zusammenhang nicht speciell hinweist). Dieser Kern ist in allen Körpern vorhanden und „ist so subtil, daß er auch in der asche der verbrannten dinge übrig bleibt, undt gleichsamb in ein unsichtbarliches centrum sich zusammen ziehen kann“. Leibniz bezeichnet ihn auch als »proximum instrumentum et velut vehiculum Animae in puncto mathematico constitutae«.

Es ist schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß hier bereits die ersten Spuren der Vorstellung von den Monaden gefunden werden. Leibniz will den Dualismus zwischen Körper und Geist aufheben und sucht eine Verbindung zwischen beiden herzustellen. Er zieht dazu die abstracten mathematischen Vorstellungen, namentlich die über den Punkt herbei; auch ist die Methode des Untheilbaren Cavalieri’s[1]

  1. Cavalerii Geometria indivisibilibus continuorum nova quadam ratione promota. Bonon. 1635.